Punkt 06:45 Uhr beginnt
das Hirn – wie jeden Morgen – nach Arbeit zu suchen. Also
aufstehen, da ohnehin der Nachbar im Nebenzimmer die Dusche
dergestalt nutzte, daß ich das Gefühl hatte Ihn/ Sie geradezu vor
mir zu sehen. Wie ich dann beim Frühstück feststellte, war die
undurchsichtige Wand schon besser...
Beim Frühstück dann
saßen am Nachbartisch ca. 10 Personen, die i seltsam vertrautem
Dialekt miteinander sprachen. Irgendwie hatte ich mich schon an das
Fränkische hier gewöhnt... Als dann die Schlüsselworte
„Eiserfeld“ und „Neunkirchen“ fielen, war mir klar ,
wer hier saß : waschechte Siegenländer, die auf Wandertour von
Miltenberg nach Aschaffenburg unterwegs waren- Gelle Woll ? Sie verspeisten gerade ihre "Dong" .
So ist das eben in der Ferne: Man trifft die Landsleute eben doch
immer wieder überall.
Hessental
Gegen 09:45 Uhr war das
„Wohnzimmer“ in Tasche 1 und das „Arbeitszimmer“ in Tasche 2
verstaut und das Laptop im Rucksack geschützt. Also auf an den Main
: bis Kleinheubach lief es klasse, dann gab es eine kleine
Umleitung, die dennoch einen schönen Weg offenbarte.
Immer den Main
entlang führte der Weg nach Miltenberg. SUPER ! Mit Palmen am Main
sitzen und die erste Wegstreckenkippe rauchen.
Nach 30 km Mainfahrt
gab es dann den ersten Getränkehalt in Freudenberg/ Main. Hier
saßen eine Reihe alter Herren, die sich stritten, ob Sebastian
Vettel oder Michael Schuhmacher es hätten aufnehmen können mit
Carraciola oder Bernd Rosemeyer. Ein Ergebnis wurde natürlich
nicht gefunden. Als das Gespräch dann darum ging, ob sie sich in
ihrem Alter beim Urinieren zu Hause setzen müssen oder stehen
bleiben, habe ich die Fanta leergetrunken und schmunzelnd den Weg
fortgesetzt. Köstlich so etwas von Opas im Alter von 75 + und 80 ++
zu hören. Vielleicht haben sie noch darüber diskutiert, ob die 88
mm Flak mehr Leute zum Beten gebracht hat als der örtliche Pfarrer
Hartmann.....lol
Freudenberg
Bei Tageskilometer
53,5 erreichte ich Wertheim am Main. Ein sehr schönes , aber heute
doch überlaufenes Touristenstädchen, dass sicherlich unter der
Woche schöner zu besichtigen ist.
Da ich jetzt vor der Entscheidung
stand nochmals 80 km den Main auf seiner Nordschleife zu folgen, oder
aber einen kürzeren, aber deutlich kräftezehrenderen Weg -
knackige Anstiege auf Höhen von 350+ Metern – zu wählen. In
Ansehung der fortgeschrittenen Zeit wählte ich letztere Alternative,
die ich auch schon zu Hause am Schreibtisch angedacht hatte. Es ging
also von Wertheim erst einmal noch ein Stück am Neckar entlang in
Richtung der Windräder am Horizont......Bis ich diese allerdings
erreicht habe verging einige Zeit der Buße und des Fluchens.....AUA
sag ich nur.
Höhe 358 oder "Toter Mann"
Auf der Höhe angekommen, dann hatte man einen tollen
Überblick. Das GPS habe ich dann auf Routing eingestellt und den
Fahrrad Modus aktiviert, um nach Rottenbauer ( Würzburg ) zu kommen.
28 km zeigte das Navi an und schon ging der Weg erst einmal durch ein
Waldstück über Stock und Stein. Baumstämme lagen über dem
Pfad und es ging alsdann am Waldrand über einen Wiesenpfad, der dann
aber kurz vor Neubronn doch wieder zum asphaltierten Weg mutierte.
Kurz : Man kann sich auf das Ding auch in unbekanntem Gelände
wirklich verlassen. Leider hatte das Gelände eine Menge Steigungen,
die sich zum Teil kilometerlang hinzogen und um diese Uhrzeit ( 16:15
) doch langsam an die Kräftereserve gingen. Als ich dann eine ewige
Steigung am „Shithill“ hoch trabte, hielt neben mir ein
hellblauer BMW Mini an, der mich doch tatsächlich fragte, wo es
denn auf die Autobahn nach Frankfurt ginge, da er dort gegen 18:00
Uhr den Flieger erreichen müsse. ….. Sehe ich etwa aus, wie
ein Flugkapitän oder ein Auskunftsbüro ? Fragen über Fragen....Ich
konnte ihm nur die Himmelsrichtung mit Nord Nord West angeben und
ließ ihn abrauschen...... Der Berg vor mir war mir irgendwie
wichtiger .
Shithill 1 von 10
Auf der Höhe nahe Neubronn dann
angekommen nutze ich die Bundesstraße Richtung Kist,
bis daß es
rechts ab nach Reichenberg ging, dass ich von der Fahrt zu meinem
Bruder nach Rottenbauer kannte. Noch kurz den Berg hoch und runter,
dann hieß es dann : Willkommen in Rottenbauer. Daten des
Tages : Tageskilometer : 98,0 km . Durchschnitt 18 km/h.
Gesamtkilometer : 295.
Halbzeit der Tour : Nur noch 270 km bis München.....
Fazit des Tages :
- Hessental liegt nicht dort, wo man meint, sondern in Bayern in schönster Umgebung am Main
- Fahre nie auf Windräder als vermeintliches Ziel zu. Dort geht es regelmäßig "Scheisse den Berg" hoch.
- Garmin routet sehr akzeptabel, auch wenn man man unter dem Baumstamm den Kopf einziehen muß
- Lustiges Kennzeichen in Würzburg Kist : J OB 918
Happy Biking
wishes TeamSchroeder
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